Im Rahmen der Immobilienfinanzierung kann es durchaus bis zu 35 Jahre dauern, bis die Darlehensschuld komplett getilgt ist. Daher benötigen die meisten Kreditnehmer nach Ablauf der ersten Sollzinsbindung von beispielsweise 10 oder 15 Jahren eine Anschlussfinanzierung. Was Sie tun können, falls diese Anschlussfinanzierung abgelehnt wird, erfahren Sie in unserem Beitrag. Es gibt nämlich durchaus einige Möglichkeiten, was Sie auch nach einer Ablehnung tun können, wenn die Bank die Anschlussfinanzierung verweigert. Die wichtigsten Informationen dazu sind:
- Ursachen für die Ablehnung der Bank können häufiger beseitigt werden
- Manche Banken lehnen die Anschlussfinanzierung ab, andere wiederum genehmigen den Kredit
- Angebote vergleichen unbedingt ratsam
- Nach erster Ablehnung keinesfalls aufgeben, sondern weitere Angebote einholen
- Externen Finanzierungsvermittler einschalten kann sehr sinnvoll sein
Warum ist die Anschlussfinanzierung von großer Bedeutung?
Im Grunde ist die Anschlussfinanzierung im Rahmen einer Immobilienfinanzierung nicht weniger wichtig als Erstfinanzierung. Immerhin beträgt die Restschuld nach Ablauf der Sollzinsbindung meistens noch zwischen 50.000 und 100.000 Euro, sodass ein Immobilienkredit benötigt wird. Falls die Bank die Nachfinanzierung ablehnt und Sie keine Anschlussfinanzierung erhalten, wäre dies eine finanzielle Katastrophe. Meistens jedoch gibt es Lösungen, selbst wenn ein Kreditinstitut den Antrag auf die Anschlussfinanzierung im ersten Schritt abgelehnt hat.
Anschlussfinanzierung abgelehnt: das sind häufige Gründe
Zusammengefasst lehnen Banken eine Anschlussfinanzierung dann ab, wenn die Bonität und Kreditwürdigkeit aus ihrer Sicht bezüglich des Kunden nicht ausreichend ist. Die Kreditgeber haben demzufolge Bedenken, was die zukünftige Zahlung der Raten und somit die Tilgung des Immobiliendarlehens angeht. In erster Linie sind es die folgenden Fakten, die letztendlich dazu führen können, dass die Anschlussfinanzierung abgelehnt wird:
- Negativer Schufa-Eintrag
- Zahlungsprobleme bei früheren Krediten
- Rückständige Darlehensraten
- Kein unbefristeter Arbeitsvertrag
- Rücklastschriften
- Zu geringes, frei verfügbares Einkommen
- Unstetiges Einkommen, insbesondere bei Selbstständigen und Freiberuflern
Im ersten Schritt ist es daher wichtig, dass Sie von der Bank den Ablehnungsgrund für die Anschlussfinanzierung erfahren. Nur dann können Sie tätig werden, indem beispielsweise die Ursache für einen negativen Schufa-Eintrag erläutert oder dieser im besten Fall gelöscht wird. Nicht selten kommt es sogar zu fehlerhaften oder falschen Einträgen, die fatale Auswirkungen haben können, sich jedoch oft schnell klären lassen.
Anschlussfinanzierung Haus oder Eigentumswohnung abgelehnt: was nun?
Sollte die geplante Anschlussfinanzierung im ersten Anlauf von der Bank abgelehnt werden, bedeutet das noch lange nicht, dass Sie gar keine Anschlussfinanzierung erhalten werden. Es gibt durchaus einige Maßnahmen, die Sie zur Verbesserung der Situation durchführen können. Zunächst einmal ist es wichtig, Kontakt mit der Bank aufzunehmen und die Gründe für die Ablehnung zu erfahren. Oft bieten sich bereits in diesem Gespräch Lösungen an, sodass die Nachfinanzierung im zweiten Schritt von der Bank doch noch genehmigt wird.
Dazu können beispielsweise folgende Maßnahmen verhelfen:
- Laufzeit des Kredites verlängern
- Darlehenssumme verbringen
- Sicherheiten stellen, zum Beispiel einen Bürgen
- Sonstige Kredite ablösen / verringern
Alle zuvor genannten Maßnahmen führen dazu, entweder Ihre Bonität zu verbessern oder die finanzielle Belastung in Form der monatlichen Rate zu reduzieren. Ist Ihr frei verfügbares Einkommen zum Beispiel aus Sicht der kreditgebenden Bank zu gering, kann es helfen, entweder die Darlehenssumme zu verringern oder die Kreditlaufzeit zu verlängern. In beiden Fällen reduziert sich dadurch die monatliche Belastung in Form der Darlehensrate. Eine weitere Aktion kann darin bestehen, der Bank zusätzliche Sicherheiten anzubieten.
Verfügen Sie nicht über Bank- oder Wertguthaben sowie eine auszuzahlende Kapitallebensversicherung, die als Sicherheit dienen könnte, kommt häufig ein Bürge infrage. Das Ausgleichen von Sollsalden auf Konten oder die Ablösung sonstiger Kredite kann ebenfalls helfen, Ihre Bonität zu verbessern. Sollten die genannten Maßnahmen bei der ablehnenden Bank nicht fruchten, ist es selbstverständlich eine weitere Alternative, sich Angebote anderer Kreditinstitute einzuholen. Nur weil ein Kreditgeber den Antrag auf die Anschlussfinanzierung ablehnt, bedeutet das keineswegs automatisch, dass nicht andere Banken eine Zusage erteilen. Weitere Tipps zur Anschlussfinanzierung haben wir euch hier zusammengestellt!
Anschlussfinanzierung und keine Einigung: externen Finanzierungsvermittler einschalten
Sollten Sie es auf eigene Faust nicht schaffen, von der gewünschten Bank eine Anschlussfinanzierung zu erhalten, kann es sich definitiv lohnen, einen externen Finanzierungsvermittler einzuschalten. Dieser verfügt in der Regel über langjährige Erfahrungen und hat vor allem hilfreiche Kontakte zu diversen Banken. Daraus wiederum ergibt sich häufiger eine Zusage für die Anschlussfinanzierung, selbst wenn zuvor andere Banken Ihren Kreditantrag abgelehnt haben.
Darüber hinaus kennt der Finanzierungsvermittler oft einige – selbstverständlich legale – Tipps und Kniffe, wie Sie Ihre Situation verbessern oder anderweitig dafür sorgen können, dass die Wahrscheinlichkeit der Zusage für die Anschlussfinanzierung steigt. Auf jeden Fall sollten Sie sich von einer ersten Ablehnung der Anschlussfinanzierung nicht entmutigen lassen, denn meistens gibt es Lösungswege, die Ihnen letztendlich zur gewünschten Finanzierung verhelfen.